Kystriksveien, 20.-23. Tag

21. bis 24. August 2019

Von Sandvika nach Bergen

… ein langer Weg

 

05:45h – Wach werde ich durch den Regen, der auf das Zeltdach prasselt. Die ganze Nacht hatte es geregnet.

Nicht nur der Regen stellte den Wecker, sondern auch das Gebimmel der Glocken der Schafe, die mittlerweile um unsere Zelte grasten und eindeutige Spuren hinterließen.

Das schlechte Wetter soll anhalten und so entschließen wir uns kurz, unsere Pläne zu ändern. Bis Risøyhamn sollte es heute gehen und dann wollten wir das Schiff bis Nesna nehmen und dort die weitere Entscheidung wetterabhängig treffen.

20 km waren es bis zum Kai und so machten wir uns gegen 08.00h auf den Weg, der uns radtechnisch vor keine großen Probleme stellte und die Schafe, die kurzfristig die Straße blockierten, entfernten sich beim Näherkommen unter dem lautem Gebimmel ihrer Glocken.

Natürlich kamen wir rechtzeitig in Risøyhamn an, auch wenn wir in Nordmela einem Café nicht widerstehen konnten.

Nach kurzer Verpflegungs Aufnahme kam auch schon das Schiff in den kleinen Hafen eingelaufen. Mit der MS Finnmarken ging nun die Reise weiter, wie gesagt, geplant war zunächst bis Nesna.

Die Räder waren unter Deck und wir bezogen unsere Kabine. Abends machten wir uns Gedanken über den Fortgang der Reise. Nach ausgiebigen Recherchen und Überlegungen brachten diese uns dazu, mit dem Schiff bis Bergen zu fahren und wie auf ein Stichwort bestätigte wolkenbruchartiger Regen unsere Entscheidung. Durch geschicktes Buchen konnten wir einige Euro sparen und auf dem gleichen Schiff bleiben – gute Planung.

In Bergen wollen wir die Fähre nach Dänemark nehmen und dort wetterabhängig den weitere Weg festlegen.

Als das Schiff den letzten Hafen auf den Lofoten verließ und Kurs auf Bodø nahm, verabschiedete ich mich in Gedanken versunken von den Lofoten, der schönen und sehenswerten Insel. Ob ich wohl irgendwann einmal wiederkommen werde? Wer weiß das schon? Die Berggipfel jedenfalls zeigten sich wolkenverhangen und es regnete – Ha det (wie man hier in Norwegen sagt).

An Bord herrscht geschäftiges Treiben und Passagiere, die von Hafen zu Hafen fahren und solche, die die gesamte Reise gebucht haben (Bergen-Kirkenes-Bergen) mischen sich durcheinander und das Sprachengewirr ist vielfältig.

So lassen wir uns dahintreiben und genießen bei Kaffee oder Tee die außergewöhnlich schöne Küstenlandschaft Norwegens und je weiter wir nach Süden kommen, desto wärmer wird es. Hatten wir doch in den vergangenen Tagen Temperaturen zwischen 10° und 11°, bei teilweise ordentlichem Wind.

Tägliche Berichte werde ich vorerst nicht schreiben, erst wieder, wenn die Räder aufgepackt sind und rollen.

Bis dahin werde ich natürlich unter diesem Bericht die Bilder des Tages plazieren.

 

Ergänzung zum 23.08.2019

Leider haben wir die Fähre von Bergen nach Hirtshals zu spät versucht zu buchen und einen Tag zu lang gewartet. So stieg der Preis innerhalb kurzer Zeit von ursprünglich 56,-€ auf sage und schreibe 350,-€. Nun waren wir gezwungen für einen Tag später zu buchen, zu einem normalen Preis. Das bedeutete, wir mussten zwei Nächte in Bergen bleiben und Bergen ist derzeit zu 83% ausgebucht. Mit etwas Verspätung laufen wir am 24.08. in Bergen ein und haben noch keinen Plan, wo wir die beiden Nächte verbringen sollen. Wild campen ist in Bergen schwierig, eigentlich nicht möglich.

Noch auf dem Schiff haben wir eine Radlerin aus Zürich getroffen, die ebenfall vor dem Regen geflüchtet ist. Sie hatte sich sogar ein Auto gemietet, um die Plätze sehen zu können, die sie eigentlich mit dem Rad anfahren wollte.

Auch Doro und Xenia aus der Schweiz erzählten vom gleichen Regenschicksal. Mit beiden hielten wir nach dem Einlaufen noch einen kurzen Schwatz und machten uns auf den Weg zur Touristen Information. Doch auch dort konnte man uns nicht weiterhelfen. Die nächsten Campingplätze waren zwischen 40 und 50 Kilometer entfernt und wildes Campen in Bergen nicht möglich. So blieb uns nichts anderes übrig als ein Zimmer zu mieten. Glücklicherweise hatte in einem Hotel nahe dem Hafen ein Gast abgesagt und wir waren die ersten, die anfragten. So war unsere Unterkunft gesichert. Gleichzeitig bot sich dafür für uns die Möglichkeit, uns Bergen näher anzuschauen.

An diesem Abend trafen wir uns noch mit Doro und Xenia in einem Café in Bryggen, dem Standort der alten Häuserzeile der Hanse, mittlerweile zu den Weltkulturerbe gehörend. Leider mit der Zeit zu einer absoluen Touristenmeile geworden, ebenso der nahegelegene Fischmarkt.

Während wir bei Kaffee und Kuchen Radlergeschichten austauschten (Doro und Xenia waren 4 Monate unterwegs), gingen tausende Jugendlicher in Richtung eines Parks, wo am heutigen Abend das Konzert eines bekannten norwegischen Künstlers stattfand. Alles zusammen genommen also nicht verwunderlich, dass Bergen ziemlich ausgebucht war:

1. Wochenende
2. Kreuzfahrtschiff Passagiere
3. Konzert.

Später dann fing es an zu regnen und es war Zeit für die Nachtruhe. Die Mädels hatten sich für den nächsten Tag zu einer Wanderung auf den Ulriken verabredet.

Tageskilometer: 20,68 km

Tageshöhenmeter: 102 m

Bilder des Tages (21.08.2019)

Bilder des Tages (22.08.2019)

Bilder des Tages (23.08.2019)

Bilder des Tages (24.08.2019)

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