
7. Reisetag
Sonntag, 17. Juni 2018
Von Degerhamn nach Stenåsa, Stenåsabadets Camping
Um 07:00 h ging es wieder los. Auf meiner heutigen Tour standen 3 Sehenswürdigkeiten, die ich mir ansehen wollte.
Zunächst folgte ich dem Ölandsleden, einem Radweg, der teilweise hervorragend präpariert ist. Leider hat er nur einen entscheidenden Nachteil. Plötzlich und ohne Vorhersage endet er an einer Baustelle, ohne entsprechende Umleitung und links und rechts Acker, so dass ich den Weg zurückfahren musste und so doch wieder auf der Straße landete. Nachdem mir das ein weiteres mal passiert ist, folgte ich nur noch der Straße. Ist es hier doch so wie in Nord Norwegen, es gibt nur eine und die ist minimal befahren. Auf meiner Fahrt durchfuhr ich Gönhögen und entdeckte ein Schild eines hier normalerweise häufig anzutreffenden Kaufmannsladens. Diese Läden sind hier im Süden Öland rar gesät und ich entschloss mich, meine Verpflegungsreserven aufzufüllen. Da ich ja schon früh unterwegs war, musste ich knapp eine Stunde warten, bis der Laden um 09.00 h öffnete. Das gab mir Gelegenheit, mir ein wenig die Zeit am dortigen Hafen zu vertreiben.
Frisch verpflegt ging es weiter in Richtung Südspitze zum Långe Jan – richtig, ein Leuchtturm mit angeschlossener Vogelbeobachtungsstation. Das Café hatte bereits geöffnet und so stand einer gepflegten Kaffeepause nichts im Weg. Die kann man auch hier richtig ausdehnen, denn hat man einen Kaffee bezahlt, kann man so oft nachnehmen, wie man will.
Eine Reisegruppe betrat den Ort des Geschehens und sofort zogen sich die vielen Vogelbeobachter/-innen mit ihren großen Fernrohren und Teleobjektiven zurück, um dem Trubel zu entgehen. Einer der Reisenden interessiert sich für mein Rad und wir kamen in ein nettes Gespräch. Er fragte mich, ob ich für eine Zeitung fahre und schreibe. Kurzum erzählte ich ihm von Bärenherz und dass ich mit meiner Schreiberei die Leute zu Spenden animieren möchte. Er habe auch mal eine solche Spendenreise mit dem Rad bis nach Paris gemacht, erzählte er freudestrahlend. Leider musste er sich wieder auf den Weg machen, seine Reisegruppe hatte offensichtlich genug gesehen. Bei der Ausfahrt vom Gelände sprach mich ein älterer Herr, offensichtlich Schwede, an und wir sprachen kurz über mein Rad. Er zeigte mir auf seinem Smartphone seine Wetter-App und meinte, gegen 14.00 h würde es anfangen zu regnen und ich sollte mich beeilen, wenn ich trocken an meinem heutigen Ziel ankommen wolle. Bei mir jedenfalls war keine Regenwarnung und ich sollte Recht behalten. Bester Sonnenschein und Rückenwind – optimal.
Auf dem Weg lag noch ein Highlight, Eketorps Borg. Eine Fluchtburg, die auf alten Fundamenten wieder aufgebaut wurde. Schon auf dem Parkplatz fielen mir drei dicke Mortorräder aus Mecklenburg auf. Nach meiner Besichtigung plauderte ich noch ein wenig mit den Altrockern. Zum Abschied sagte der eine, ich sei ja auch schon weit rumgekommen, sogar in Finnland und lachte verschmitzt. Er hatte mir eine kleine finnische Fahne auf mein Schutzblech geklebt. Dann rauschten die drei in Richtung Leuchtturm davon. Die Fahne lasse ich natürlich drauf. Ich war zwar noch nicht mit dem Rad in Finnland, aber für einen Kurzurlaub in Helsinki – so ist es wenigstens nicht ganz geschwindelt. Die restlichen 30 km flog ich fast, so drückte der Rückenwind – einfach super. So war ich gegen 14.00 h hier – und von Regen keine Spur. Mein Zelt habe ich an einer windgeschützten Ecke aufgebaut, denn es bläst ganz ordentlich hier.
Nun werde ich mal was für meinen Kalorienhaushalt tun, damit es morgen weitergehen kann.
Bis neulich auf’m Radweg
72,2 km
131 Höhenmeter
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