
42. Reisetag
Freitag, 26. Juni 2015
Von Lillehammer nach Trondheim, Storsand Camping am Trondheimfjord
Heute sollte es mit dem Zug nach Trondheim gehen, der drei mal täglich verkehrt. Die einzige für mich in Frage kommende Abfahrtszeit war 16:12 h ab Lillehammer. So hatte ich genügend Zeit meine Sachen zu packen und meine Geräte aufzuladen, man weiß ja nie, wann die nächste Gelegenheit sein wird. Nachdem ich alles abgebaut und eingepackt hatte, verbrachte ich die Zeit bis 13:30 h in der Lobby des Campingplatzes beim Kaffee und stöberte in der Reiseliteratur. Gegen 14:30 h war ich dann am Bahnhof, vergewisserte mich auf welchem Gleis der Zug abfuhr, es gibt immerhin 3, damit ich nicht in letzter Minute noch den Bahnsteig wechseln musste. Mittlerweile war schönster Sonnenschein, nachdem es am Vormittag mal wieder geregnet hatte und kurzfristig sogar ein wenig Schnee dabei war.
Pünktlich lief der Zug ein und ich sah keinen Einstieg für Fahrräder, also wuchtete ich den schweren Troll in das Abteil für Kinderwagen, fand dort aber keinen Platz und stand auf der Plattform zwischen zwei Waggons, bis der Schaffner kam, der mir sagte, hier könne ich nicht bleiben, das war mir auch klar. So mußte ich an der nächsten Station (Hunefossen) den Waggon wechsel, doch die freundlichen Schaffner halfen und der Wechsel klappte problemlos. Nachdem der Troll seinen Platz in einem verschlossenen Abteil gefunden hatte, ging ich zu meinem reservierten Sitz, um die Aussicht auf die Landschaft zu genießen und es sollte wahrlich ein Erlebnis werden. Im Zug waren auch einige Trekking Reisende, die auf dem Dovre Fjell den Zug verließen, um in diesem einmaligen Naturreservat zu wandern.
Der Zug schraubte sich immer höher, bis wir auf einer Höhe von mehr als 1000 Metern waren, an Dörfern vorbei, die steil an den Hängen standen, an Gewässern und Wasserfällen.
Hier oben waren die mit Schnee bedeckten Berge zu sehen, die im Sonnenlicht glitzerten.
Doch damit nicht genug. Ein kleines Elchkalb stand ca. 10 m von den Gleisen entfernt, während sich die Mutter wohl im dichten Gebüsch aufhielt. Leider konnte ich die Kamera nicht schnell genug zücken, um ein Bild zu machen. Kurze Zeit später verlangsamte der Zug die Geschwindigkeit, blieb sogar kurz stehen und der Zugführer machte auf eine Herde Moschusochsen aufmerksam, die sich umweit der Bahnstrecke aufhielten (bei uns undenkbar). Imposante Tiere. Allein für diese drei Besonderheiten hatte sich die Zugfahrt gelohnt und ich war doppelt zufrieden mit meiner Entscheidung, den Zug nach Trondheim genommen zu haben. Selbst die Bahnhöfe hier oben hatten den Charme vergangener Zeiten und erinnerten an alte Western Filme. An jedem Bahnhof war die Höhe angegeben. Der höchste lag auf 1058 Metern.
Je näher wir allerdings Trondheim kamen, desto mehr verdunkelte sich der Himmel und die Temperatur sank auf 10 Grad, so wurde es auf der Anzeigetafel im Zug angezeigt. Gegen 20:55 h liefen wir im Zentralbahnhof ein. Kalt war es. Warme Klamotten raus, auf dem Smartphone den Weg anzeigen lassen und los. Ich hatte mir einen Campingplatz ausgesucht, der 18 km nördlich von Trondheim lag, der hatte bis 23:00 h geöffnet. Das sollte ja zu schaffen sein , dachte ich. Immer am Trondheimfjord entlang. Doch auch hier führte die Straße über Höhenzüge und ich kam erst gegen 22:30 h, also „just in time“, dort an. Aber zu dieser Zeit ist es auch noch sehr hell, alles also unkompliziert. So sitze ich jetzt hier am Trondheimfjord mit einem herrlichen Blick aufs Wasser.
Für morgen wollte ich mir noch einen Tag Zeit nehmen, um zum Einen den Blog zu vervollständigen und zum Anderen den schönen Platz zu genießen, bevor es weitergehen wird Richtung Norden.
Ricarda und Steffi, die ja mit dem Auto unterwegs waren, hatten mir noch am gleichen Abend geschrieben, ich solle froh sein, auf Grund der Steigungen nicht den Peer Gynt Weg genommen zu haben. Da hatte ich mir offensichtlich einige Höhenmeter erspart.
Statistik:
Tageskilometer: 25,00 km
Tageshöhenmeter: 308 m
Fahrzeit: 01:54 Std.
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