
32. Reisetag
Dienstag, 16. Juni 2015
Von Motala nach Laxå bzw. Ramundeboda
Heute ging es früh aus den Federn, ruck zuck alles eingepackt, die Elektronik war aufgeladen und um 08:00 h saß ich im Sattel. Schnell noch ein kleines Frühstück bei McD und ab ging die Post. Ein großer Teil der Strecke verlief auf der B50, eine relativ viel befahrene Straße und wann immer es möglich war, führte mich mein Navigationsgerät über Nebenstraßen, was wesentlich entspannter ist. Jede Menge Höhenmeter hatte mir das Navi versprochen und ich muss sagen, es hat Wort gehalten. Trotz allem war ich schon um 12:00 h in Askersund, also ging meine Taktik auf und ich konnte noch ein gutes Stück Weg zurücklegen, um die Mammuttour von 112 km zu entzerren. Aber zunächst gab es am Hafen in Askersund einen kleinen Imbiss (Köttbullar – was sonst) und eine ordentliche Portion Kaffee, um den Motor in Schwung zu halten (mein Troll ist Koffeingetrieben, ein besonderer Ökotreibstoff – hatte ich das schon erwähnt?).
Wenige Zwischenstops benötigte ich heute. Ich hatte mich offenbar bestens erholt. Nach Askersund führte die Strecke durch Wälder und an vielen Seen vorbei – Schweden wie man es sich vorstellt. Was nicht so schön war, waren die vielen toten Tiere, die am Straßenrand lagen, sogar eine Schlage war dabei.
Bis Laxå ging es recht flüssig weiter und kurz vor der Ortsgrenze studierte ich das Schild der Touristeninfomation für Laxå. Dabei fiel mir siedend heiß auf, dass es hier keinen Zeltplatz gibt. Das hatte ich bei meiner gestrigen Planung völlig übersehen. Was nun? Auf Grund der schlechten Wetterprognose für die nächsten Tage und möglichem Regen in der Nacht, wollte ich in einem kleinen Hotel unterkommen. So fuhr ich denn zur Touristeninformation und hatte dort wieder eine glückliche Begegnung wie ich sie schon öfter auf der Reise hatte. Die nette Dame dort sprach hervorragend deutsch und bemühte sich, mich samt dem Fahrrad, das ich nirgends draußen stehen lassen wollte, unterzubringen. Nach vielen Bemühungen fand sie dann auch eine Unterkunft für mich, die wie für mich gemacht war. Ca. 4 km außerhalb der Stadt gibt es ein ehemaliges Kloster und die Betreiberin des Gastbetriebes dort ist Deutsche. Sie sagte sofort zu und mein Fahrrad habe auch einen Platz. Ich radelte also die 4 km durch den Wald und fand ein wunderschönes Kleinod. Das ehemalige Kloster Ramundeboda liegt direkt an einem See und der Gastbetrieb (Café Sockenstugan) besteht aus zwei typischen Schwedenhäusern.
Ich bekam die Hütte, die für 4 Wanderer Platz hat für mich ganz allein und mein Troll darf sogar in der Küche übernachten. Ein absoluter Glücksgriff.
Das Essen, das ich hier bekam, war sogar für mich ausreichend. Da ich ja schon früh hier war, saß ich dann noch vor dem Café in der Sonne und genoss den herrlichen Blick über den See. So schön kann reiseradeln sein. Wieder ein Erlebnis, das mich darin bestärkt – eine Radreise entschleunigt trotz aller Anstrengungen nicht nur, sondern gibt auch manchmal den Blick frei für Dinge, die man sonst beim schnellen Vorbeirauschen nie gesehen hätte.
Ich konnte alle meine Gräte wieder aufladen, mich ausgiebig umschauen und hatte ab 19:00h das ganze Areal für mich allein
Statistik:
Tageskilometer: 80,32 km
Tageshöhenmeter: 523 m
Fahrzeit: 05:00 Std.
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