
3. – 7. Reisetag
Mittwoch, 31. Mai 2017 bis
Sonntag, 04. Juni 2017
Es wird endlich mal wieder Zeit zu schreiben. Einiges ist zwischenzeitlich passiert, wenn auch nicht im Hinblick auf die zurückgelegte Entfernung.
Mittwoch, 31. Mai 2017
Ystad – Simrishamn
Nach einem gemütlichen Aufbruch vom CP in Ystad fuhren wir natürlich zunächst nach Käsberga, um uns dort die „Ales Stenar“ anzuschauen. Unerwartete Hilfe bekamen wir durch recht kräftigen Rückenwind, der Traum eines jeden Radlers. Allerdings auf dem Plateau des Ales Stenar schüttelte er uns doch arg durch und so begrenzte der auch unseren Aufenthalt. Trotzdem ist die Aussicht auf dem Plateau immer wieder sehenswert, schließlich war ich nun schon zum dritten Mal dort.
Eigentlich wollten wir uns an diesem touristischen Punkt einen Kaffee gönnen, doch leider hatten alle Läden geschlossen. Noch während wir dort standen, tauchte plötzlich eine weitere Radlerin auf, Julie, die auf dem Weg war, allein die Ostsee zu umradeln. Während sie sich Ales Stenar anschaute, radelten wir mit Rückenwind weiter. Vielleicht, so hatten wir besprochen, wollten wir auf sie in einem am Wegesrand liegenden Café auf warten. Und tatsächlich trafen wir sie in Skillinge wieder. Gemeinsam radelten wir nun Richtung Simrishamn. Der erste CP auf den wir dort trafen, war überfüllt und lud nicht zum Camping ein, aber in der Nähe befand sich eine wunderschöne alte Brücke.
Ein paar Kilometer weiter sollte sich noch einer befinden und es war die richtige Entscheidung. Ein naturschöner Platz, fast direkt am Wasser mit altem Baumbestand, zudem noch fast leer.
Hier schlugen wir unser Lager auf und aßen gemeinsam zu Abend, bevor sich Julie von uns verabschiedete, sie wollte noch ein paar Kilometer fahren.
Statistik:
KM: 50,95
HM: 248
Donnerstag, 01.06. 2017 und
Freitag, 02. Juni 2017
Der Tag begann mit einem Schrecken, denn zunächst musste ich das Krankenhaus in Simrishamn aufsuchen. Ergebnis: Mindestens 2 Tage Pause und mit etwas Glück könnte es dann weiter gehen. Also brav die Medikamente einnehmen und ausruhen. Wenn ich Pech gehabt hätte, wäre es das Ende der Tour geworden.
Der behandelnde Arzt hatte in Deutschland studiert und spach sehr gut deutsch, so war es einfach alles zu schildern. Das Personal war sehr nett und zuvorkommend.
Wieder auf dem CP lernten wir Uwe und Kirsten kennen, einem Paar aus Celle, die uns abends einluden. So verbrachten wir einen netten Abend und Uwe plauderte aus dem Nähkästchenen eines Sportjournalisten – über mir schwebte ständig das Damoglesschwert.
Bereits am nächsten Morgen war ich schmerzfrei und die Wahrscheinlichkeit, die Reise fortsetzen zu können stieg. Also heute noch mal die Füße flach halten und ausruhen, was uns bei dem schönen Wetter nicht schwer fiel.
Am Abend fiel die Entscheidung – morgen geht es endlich weiter, schließlich sind wir ja zum Radeln hier.
Samstag, 03. Juni 2017
Simrishamn – Bromölla
Die Freude war groß, es geht weiter bei schönstem Radwetter. Natürlich mussten wir uns überlegen, die Strecke neu zu planen, schließlich hatten wir zwei Tage „verloren“.
Wir fuhren durch eine typisch schwedische Landschaft, wie man sie sich vorstellt, immer auf schönen Radwegen dem Südostleden folgend auf schönen Waldwegen und nur hier und da durch ein Foto „Shooting“ unterbrochen.
Einmal führte uns der Weg über einen Truppenübungsplatz, der nur zur Übunszeiten geschlossen ist, sonst aber durchquert werden kann. In Deutschland undenkbar.
So erreichten wir den CP in Bromölla und ließen den Abend ausklingen.
Statistik:
KM: 73,73
HM: 406
Sonntag, 04. Juni 2017
Bromölla – Ryd
Auf Grund der verlorenen Tage entschlossen wir uns nicht der Ostküste Schwedens zu folgen, sondern in das Landesinnere abzubiegen und nach Ryd zu fahren. Wiederum folgten wir dem Banvalsleden ohne viel Verkehr und konnten so recht entspannt vorwärts kommen. Durch die Wälder Schwedens zu fahren ist einfach ein Genuss und vor unseren Augen kreuzte ein Reh den Weg.
Nach ca. der Hälfte der Strecke wurde es dann aber etwas heftiger. Auf einer Nebenstrecke zwischen Olofström und Kyrkhult ging es zwar immer noch durch den schönen Wald, aber ein ständiges Auf und Ab zehrte schon an den Kräften. Schließlich waren wir froh, diesen Abschnitt gemeistert zu haben.
Bei einem kurzen Stop am Straßenrand in Kyrkhult trafen wir zwei Radler, die auf dem Weg nach Visby auf Gotland waren. Nach einem kurzen Schwätzchen setzten wir den noch verbleibenden Weg nach Ryd gemeinsam fort. Beide waren ausgesprochene „wild“ Camper und hatten wohl auch schon einige Reisen hinter sich. Elektronisch waren sie bestens ausgestattet.
In Ryd angekommen fing es heftig an zu regnen und wir nutzten die Gelegenheit, um durch unseren gemeinsamen Einkauf den Umsatz des orstansässigen Einkaufsmarktes zu steigern und nschließend gemeinsam. Pizza essen zu gehen – ein sehr guter Entschluss, wie sich dann herausstellte. Zwischenzeitlich hatte sich ein weiterer Radler hinzugesellt, der über Finnland zum Nordkap reisen will, allerdings ohne die Steigungen von Alta oder den Nordkaptunnel „genießen“ zu wollen.
Nach dem leckeren Essen trennten sich unser aller Wege. Während die beiden Jungs eine schönen Platz im Wald suchten, der andere Radler sich bei einem Bed & Breakfast Hotel eingemietet hatte, fuhren Ricarda und ich zum CP Norraryd. Morgen geht es weiter in Richtung Norden. Nur wollen wir Vimmerby nicht mehr anfahren, sondern direkt in Richtung Linköping starten. Die Wetterprognosen für die nächsten beiden Tage gehen noch, danach soll es heftig regnen.
Statistik:
KM: 61,15
HM: 465m
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