20. und 21. Reisetag

Freitag, 03.06. und Samstag, 04.06.2016

Von Binz nach Simirshamn

Heute heißt es, sich von Binz und Hubert zu verabschieden. Hubert wird heute mit dem Zug nach Köppern, der Perle des Hochtaunus, reisen. Vielen Dank für die Begleitung und einen guten Heimweg.

Nachdem ich meinen Plattfuß vom Vortag wieder geflickt und meine sieben Sachen gepackt hatte verblieb ich noch bis gegen 11:00 Uhr auf dem CP. Heute hatte ich ja reichlich Zeit, denn die Fähre ging erst um 17:15 Uhr von Sassnitz. So fuhr ich noch mal zur Uferpromenade in Binz, suchte mir ein schattiges Plätzchen und beobachtete die vorbeischlendernden Leute, teilweise mit leckeren Eistüten „bewaffnet“. Die Häuser an der Uferpromenade und in der unmittelbaren Umgebung sind schön renoviert und teilweise echte Schmuckstücke. Hier und da ein kleines Kunstwerk

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und alles schön bepflanzt.

 

Bei einem Fischbrötchen und anschließendem Kaffee verging die Zeit und  ich radelte zum Fährhaften nach Sassnitz, ca. 15 km entfernt.

Bereits zwei Stunden vor der Abfahrt war ich dort und durfte mich beim Terminal 1 in der Reihe 14 aufstellen, dort wo auch die VIPs ihre Fahrzeuge abstellen, wenn welche da sind. Zäh verstrich die Zeit im strahlenden Sonnenschein, bis wir endlich auf die Fähre durften. Neben mir warteten noch ein Radreisepärchen sowie eine junge Soloradlerin auf das Boarding. 45 min. vor der Abfahrt rollte die Blechlawine, überwiegend Wohnmobile mit Anglern, mit uns in den Schiffsbauch,

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wobei wir zunächst die Rampe heraufradeln mussten. Dann hieß es, schnell einen Platz gesucht, bevor alles besetzt ist, die Fähre war gut ausgebucht.

Wir als kleine Radlergruppe fanden dann auch einen Tisch am Fenster und so kam es zum Austausch des üblichen Woher? und Wohin?

Das Radpärchen aus der Schweiz hatte den Mecklenburger Seenradweg hinter sich, wollte über Schweden weiter nach Kopenhagen, um dort Freunde zu besuchen.

Sabrina, die Soloradlerin, hat sich bis Ende Juli eine brufliche Auszeit genommenb und ihre erste Radreise angetreten. Auch sie hatte den Mecklenburger Seenradweg abgefahren und war von der Südspitze Rügens nach Sassnitz gekommen. Sie will weiter nach Norwegen, auf die Lofoten, hatte aber keinen festgelegten Reiseweg, sie wollte lediglich den neuen Radweg zwischen Simirshamn und Växjö fahren, der erst Mitte Juni eröffnet wird. Sie schien für alles offen zu sein. So kamen wir über das Thema Radreisen auf meinen weiteren Weg zu sprechen und ich sagte ihr, ich wolle nach dem Anlegen der Fähre über Nacht durchfahren nach Ahus, um rechtzeitug in Motala zur Halvvätternrundan zu sein. Kurz entschlossen, wie es ihre erfrischende Art ist, bot sie mir an, mit mir zu fahren. Nachts sei sie noch nie geradelt. Also, beschlossene Sache, nach dem Anlegen sollte es gemeinsam losgehen.

Pünktlich um 21:30 Uhr lief die Fähre im Hafen von Trelleborg ein.

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Sabrina ist eine angenehme  Reisebegleitung und wir haben das gleiche „Leistungsniveau“, also recht zügig. So verging die Zeit wie im Flug, bis zu unserer ersten Pause auf einem Parkplatz, eine etwas unwirlich wirkende Szenerie.

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Auf dem Boden sitzend packten wir unsere Proiviantschätze aus und ließen es uns schmecken.

So gestärkt ging es weiter bis nach Ystad (der Krimifreund denkt natürlich sofort an Kurt Wallander). So gegen 03:00 Uhr waren wir da. Beide waren wir müde und wollten auf dem CP bleiben, es hatte jedoch nur einen Nachteil, die Rezeption öffnete erst um 09:00 Uhr. Da ich die Gegend noch aus dem Vorjahr kannte, schlug ich vor, uns an der Uferpromenade eine Bank zu suchen, um dort eventuell ein wenig zu schlafen und auf die Öffnung des CP zu warten. Wir fanden aber noch etwas Besseres. Direkt hinter der Uferpromenade befinden sich kleine Badehäuschen, die durch einen Wall verdeckt sind. Wir schoben unsere Räder dorthin, legten unsere Schlafmatten aus und fielen so sofort und unentdeckt in tiefen Schlaf. Erst gegen 07:00 Uhr krabbelten wir aus unseren Schlafsäcken hervor und entdeckten eine Bank mit Tisch, an der wir dann Kaffee tranken.

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Danach fühlten wir uns beide wieder fit und setzten unsere Fahrt bei hellstem Sonnenschein fort in Richtung Simirshamn.

Auf dem Weg dorthin, so viel Zeit musste sein, sahen wir uns noch Ale Stenar an, das uns an Stonehenge erinnerte.

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Gegen 15:45 Uhr waren wir dann endlich auf dem CP im Simirshamn, müde, hungrig aber froh, die Strecke geschafft zu haben.Als Belohnung blieben unsere Kocher kalt und wir gönnten uns ein Mahl in einem nahegelegenen Fischrestaurant.

Statistik:

Tages-/Nachtkilometer: 141,51 km

Fahrzeit: 08:19:36 Std

Tageshöhenmeter: 282 m

Durchschnitt: 16,99 km/h

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