Reiseweg

Der Weg ist das Ziel … das stimmt bei mir nur bedingt

So weit so gut. Das Ziel ist klar, das Equipment steht, doch auf welchem Weg komme ich dahin? Und wann soll es losgehen?

Der Start soll Mitte Mai 2015 sein, damit genug Zeit bleibt, um sich „einzurollen“ und die bis dahin bewältigten Trainingskilometer in tägliche Dauerleistung umzusetzen.

Planungsinformationen findet man, dem Internet sei Dank, schnell und zahlreich. Es gibt eine Vielzahl von Reiseberichten. Hier in Deutschland (der Start erfolgt in Frankfurt am Main) wollte ich zunächst die schönen Radwege nutzen, bevor es in die bergigen Nordregionen geht. Sobald ich die Planung an meinem „Roadbook“ abgeschlossen habe, werde ich es natürlich auch hier einstellen.

Von Frankfurt am Main aus führt die Hohe Straße (ein alter Handelsweg nach Leipzig) zum Vulkanradweg, dem ich bis Schlitz folge. Von dort radele ich an der Fulda entlang, nach Norden bis Bad Hersfeld, um dann Richtung Bebra weiter zu fahren nach Neubrandenburg. Hier stößt mein geschätzter Kollege Peter hinzu, der mich bis einschließlich des Marathons in Motala begleitet.

In Neubrandenburg werden wir am 2. Radmarathon der Mecklenburger-Seen-Runde“ teilnehmen, den ich schon 2014 in der ersten Auflage gefahren bin. Eines ändert sich nur: Diesmal sollen die 320 km mit dem „schweren Trekking Bike“ und nicht mit dem Rennrad absolviert werden, Informationen zum Radmarathon mit seiner tollen Organisation findet ihr hier unter der Rubrik „Radmarathon“ und unter www.mecklenburger-seen-runde.de. Eine in der Erstausgabe rundherum gelungene Veranstaltung, die es wert ist, fortgesetzt zu werden.

Nach dem „kurzen“ Stop in Neubrandenburg geht es weiter Richtung Norden, nach Rostock, mit der Fähre nach Trelleborg in Schweden und bis hinauf nach Motala zur Teilnahme am 50. Radmarathon der Vätternrundan, bei dem ich seit einigen Jahren schöne Tage in Schweden verbringe. Ca. 23.000!!! Radsport Begeisterte aus aller Welt radeln an diesem Tag rund um den zweitgrößten See Schwedens, den Vätternsee und werden dabei von den zahlreich am Straßenrand stehenden Schweden mit „heja-heja“ Rufen angespornt. Nähere Informationen unter www.vatternrundan.se. Übrigens radelt dort in jedem Jahr eine Gruppe, die Spenden für eine Kinder-Krebshilfe sammelt. Deren Rekord für die 300 km beträgt 06:37:00 Stunden – das hat Profiniveau. Aber auch ältere Radler mit Körbchen und Radio am Rad nehmen begeistert teil und werden im Ziel freudig begrüßt und beklatscht.

Nach dem Radmarathon in Motala trennen sich leider unsere Wege, während Peter nach Göteborg fährt, um dann mit der Fähre nach Lübeck zu reisen, soll mein nächstes Ziel Lillehammer sein. Bis dahin werden nochmals ca. 480 km unter die Räder genommen. Ab Lillehammer geht es nur noch Richtung Norden, nach Røros, Trondheim, am Svartissen Gletscher vorbei über Narvik, Alta und Honnigsvag „ab zum Kap“. Wie ich schon sagte, der genaue Weg steht noch nicht fest und ist abhängig nicht nur vom Wetter, sondern von Leuten, die ich treffe oder Orten, an denen ich länger verweilen möchte.

Vom Kap geht es zurück nach Honnigsvag. Entgegen der ursprünglichen Planung eines Abstechers nach Kirkenes werde ich mir ab hier mir den Luxus einer kleinen „Kreuzfahrt“ mit einem der Postschiffe der legendären Hurtigrute bis nach Hammerfest leisten, Fahrzeit ca. 5 Stunden. Wie die Zeitplanungen nach einigem hin und her deutlich erkennen ließen, wird es mir leider nicht möglich sein, rechtzeitig zurück zu sein, um mit dem Team wieder am Bodenseemarathon teilnehmen zu können. Schließlich plane ich ja kein „Radrennen“ sondern ein kleines Abenteuer bei dem genug Zeit zur Verfügung stehen sollte und so habe ich auch meine Rückkehrzeit auf Ende September veranschlagt.

Von Hammerfest aus geht es dann weiter Richtung Vesterålen und Lofoten. Auf den Vesterålen, genauer gesagt in Andenes, steht natürlich eine Walsafari auf dem Programm. Zurück auf das Festland geht es über die Lofoten mit der Fähre nach Bodø, weiter der Küstenstraße 17 folgend bis an den südlichsten Zipfel Norwegens nach Kristiansand. Ab dort mit der Fähre nach Dänemark, der dänischen Westküste folgend bis Glückstadt, ab an die Weser, dann dem Fulda- und Nidda- oder Vulkanradweg folgend weiter bis wieder an den Ausgangspunkt der Reise: Frankfurt am Main. Alles in Allem werden ca. 9000 km unter die Räder genommen.

Ca. viereinhalb Monate soll die Reise dauern und ich bin mehr als nur gespannt, was ich auf dieser Reise erleben werde, vor allem auf welchen Wegen ich letztendlich unterwegs sein werde. Ein sogenanntes Roadbook ist noch in der Vorbereitung und nach Fertigstellung werde ich das natürlich auch hier einstellen.

Hört sich nach den ersten Gedanken ganz gut an. Ich wollte mit der geplanten Strecke so viel wie möglich sehen von dem schönen Norwegen. Allerdings habe ich bereits bei der Planung gemerkt: Eine Reise reicht da nicht aus. Es werden sicherlich weitere folgen, wenn auch vielleicht nicht mehr so umfangreiche, oder doch? Spätestens im September 2015 bin ich schlauer!

Und heute, nachdem ich schon einige Zeit zurück bin (die Webseite wurde auch erneuert), muss ich sagen … es kam alles oder zumindest einiges anders als gedacht.

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