
Prolog – Fahrradreise entlang des „Eisernen Vorhangs“
Der Europa Radweg „Eiserner Vorhang“ erstreckt sich von der Barentsee im Norden bis zum Schwarzen Meer und trennte in der Vergangenheit Europa in Ost und West. Wer mehr zu diesem Thema nachlesen möchte findet sowohl im Internet als auch in zahlreichen Bücher genug Lesestoff. Das “bikeline Radtourenbuch“, das ebenfalls recht ausführlich die Geschichte in Bezug auf Deutschland vermittelt, weist in Deutschland die Strecke von Lübeck bis zum Dreiländereck in Hof aus. Auf insgesamt 1179 km hat man die Möglichkeit die deutsche Geschichte per Rad zu „erfahren“.
Einen Teil dieses geschichtsträchtigen Weges wollten Peter und ich innerhalb einer uns zur Verfügung stehenden Woche abradeln. Da ich die Berichte erst nach der Tour verfasse, möchte ich Folgendes vorweg schicken:
Heute ist von dem ehemaligen 1400 km langen Todesstreifen nicht mehr viel zu sehen, bis auf einige Museen oder hier und da alte Wachtürme. Auch führt der Radweg nicht genau auf dem ehemaligen Grenzverlauf entlang und in einigen Jahren wird noch nicht einmal der niedrige Baumbewuchs die ehemalige Grenze erkennen lassen. Ich hätte es besser gefunden, wenn der Grenzverlauf zu einem Radweg umgebaut worden wäre als geschichtsträchtiges Band der ehemaligen Teilung Deutschlands und, was noch wichtiger wäre, eine einheitliche eindeutige Beschilderung – schade!
Die Planung der Tour war mit dem „bikeline Radtourenbuch“ recht einfach und die Streckenabschnitte übersichtlich, es mussten nur noch Campingplätze in der Nähe des Weges gefunden und die Fahrt per Zug nach Lübeck gebucht werden.
Insgesamt eine schöne Radwoche mit einigen „Hügeln“, tollen Eindrücken, aber auch etwas langatmigen Streckenabschnitten, wie zum Beispiel in der Altmark. Leider fiel auch bei dieser Tour wieder ein „Versogungsengpass“ auf. In vielen Dörfern sind die Bäcker und Metzger verschwunden und großen Supermarktzentren an den Ortsrändern gewichen, bedauernswert.
Streckenweise sind noch die alten Kolonnenwege mit ihren typischen Betonlochplatten vorhanden und in den Dörfern ist noch immer das grobe Kopfsteinpflaster verlegt, das einem schon mal die Taschen vom Rad „abrüttelt“.
Jetzt aber zu den Berichten. Viel Spaß beim Lesen und vielleicht bekommt ja der ein oder andere auch einmal Lust den Weg zu fahren. Vielleicht werden wir im nächsten Jahr den zweiten Abschnitt unter die Räder nehmen.
Bis neulich auf’m Radweg
Joachim
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