Kystriksveien, 18. Tag, 19. August 2019

Von Senja wieder zurück auf die Westseite der Vesterålen – Bleik Camping

Beim Aufwachen zogen Wolkenbänke über die Berge und es sah nach Regen aus. Leider blieb der Elchbesuch in der Nacht oder am Morgen aus, jedoch konnten wir ihre Rufe aus der Ferne hören.

Es war ein trüber Morgen mit teilweise leichtem Regen und so mussten wir unsere Sachen einmal mehr nass verpacken. Die Wasserversorgung für den heutigen Tag konnten wir an einem nahegelegenen Friedhof sicherstellen.

Die Versorgung mit eventuellen Cafés ist auf der südlichen Insel sehr mau, erst in 40 km, so zeigte uns die Karte, eine entsprechende Versorgungsstelle.

Immer auf der gleichen Höhe bleibend doch durch ein ständiges Auf und Ab geprägt verlief die Fahrt und wir ließen die Augen links und rechts schweifen, o wir nicht doch noch Elche zu Gesicht bekamen – ohne Erfolg, doch die Gegend, durch die wir radelten schien uns dafür prädestiniert.

Der Regen begleitete uns an diesem Morgen und so trugen wir überwiegend unsere Regenkleidung, die auch gleichzeitig vor dem Fahrtwind schützte. Viele einzelne Höfe liegen am Wegesrand und irgendwann hatten wir den höchsten Punkt unserer heutigen Strecke erreicht. Die Wolken ummantelten die Berggipfel und es sah aus, als seien sie in Watte gepackt.

Es folgte eine steile und lange Abfahrt, die uns wieder auf das Niveau der Küste brachte, der wir bis Finnseter folgten. Dann endlich die lang ersehnte Kaffeepause. Von Außen wird das Café von Trollen umlagert und innen hatte es den Anschein einer Trollhöhle, übrigens der Besitzer hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem Troll.

Die letzten Kilometer (10 km) bis Gryllefjord, die wir bis zur Tunneldurchfahrt ins Tal als schwierig in Erinnerung hatten, wurden in Angriff genommen, doch es war leichter als gedacht. Von da ab ging es nur noch bergab.

Gryllefjord wirkte auf mich, wie schon beschrieben, wie ein Basislager für “Expeditionen”. Es ist ein kleines Dorf ohne besondere Highlights, bis auf den Fähranleger.

Bis zur Abfahrt der Fähre hatten wir noch viel Zeit, die wir bei Kaffee und Stückchen verbrachten und wieder nutzten wir die Gelegenheit unsere Stromversorgung zu sichern.

Ca. 2 Stunden vor der Abfahrt der Fähre versammelten sich 5 oder 6 Männer im fortgeschrittenen Alter auf einer Bank vor dem Lebensmittelmarkt und diskutierten lautstark, leider auf norwegisch. Kurz vor der Einfahrt der Fähre “verlegten” sie ihren Platz auf eine Bank nahe dem Anleger Kai. Die Ankunft der Fähre scheint zu den sehenswerten Ereignissen des Tages zu gehören.

Pünktlich verließen wir Gryllefjord, das uns mit über die Bergkanten schwappenden Wolken und kühl verabschiedete.

Während der Überfahrt hielten wir wieder vergebens Aussschau nach Walen – es sollte wohl einfach nicht sein.

Andenes empfing uns in graue Wolken und Nebel gehüllt, ungefähr so wie bei uns im Winter gegen 17:00 h. Bereits auf dem Schiff hatte Sabrina uns für die nacht ein Zimmer auf dem Campingplatz in Bleik gebucht – eine gute Entscheidung, denn es regnete noch einmal heftig, es bestätigte sich wieder einmal mehr die Vorhersage der Wetter-App von YR.

Nachdem die Versorgung wieder gesichert war, machten wir uns auf den 11 km langen Weg.

Doch er Höhepunkt des Tages wartete am Ortsende von Andenes auf uns.Ca. 10 m neben uns liefen plötzlich mehrere Elche mit mindestens einem Jungtier neben uns her. Ziemlich nahe bei den Häusern und der Straße. Wir hielten an und tatsächlich konnten wir in der Dämmerung in ca. 100 m Entfernung ein ganzes Rudel auf einer Anhöhe ausmachen. Leider schafften es unsere Kameras ob des Lichts und der Entfernung nicht, tolle Bilder zu machen, aber wir freuten uns, hätten wir doch hier nicht damit gerechnet.

So hatte der Tag einen aufregenden Ausklang, den wir frisch geduscht, trocken und mit einem guten Abendessen im Bleik Camping beendeten.

Tageskilometer: 63,88 km

Tageshöhenmeter: 678 m

Bilder des Tages

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