
Kystriksveien, 16. Tag, 17. August 2019
Senja
Wir ließen uns heute morgen Zeit, um aufzubrechen. Weit sind wir gestern ja nicht gekommen, denn zu verlockend waren die Fotomotive.
Schon nach kurzer Fahrt folgte eine Anstieg, der es in sich hatte. Drei mal hielten wir kurz an, um zu verschnaufen und Sabrina sammelte unterwegs auch noch den Müll ein, den gewissenlose Besucher einfach in die schöne Gegend geworfen hatten. Da kam allein bei den drei oder vier Kilometern ein ganzer Müllbeutel zusammen.
Dem Anstieg folgte ein Tunnel, der nun außer dem optischen Hinweis auf Radler im Tunnel eine weitere Besonderheit aufwies. Neben dem „Buzzer“ für die Hnweisbeleuchtung hing ein Kasten, in dem Signalwesten lagen, die man sich für die Tunneldurchfahrt ausleihen konnte – toller Service.
Im Tunnel war es dunkel, kalt und sehr laut, wenn die Autos an uns vorbeifuhren. Wir fuhren vorsichtig, denn nicht an allen Stellen war er so gut beleuchtet, dass man eventuelle Schlaglöcher rechtzeitig erkannt hätte. Nach der Tunneldurchfahrt ging es bergab, zu einem bemerkenswerten Aussichtspunkt, der von Touristen reichlich besucht wurde. Ein ständiges Kommen und Gehen. Die meisten beschränkten sich darauf kurz das Auto zu verlassen, ein „Selfi“ vor der beeindruckenden Kulisse zu machen und schnell wieder weiter zu fahren.
Der Aussichtspunkt bestand aus einer Holz- Stahlkonstruktion, die wie ein Steg über den Abhang gebaut wurde. Meine Höhenangst überwindend, tastete ich mich langsam bis an das Ende vor und wurde mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Lange verweilten wir an diesem Ort und konnten uns nur schwierig davon lösen.
Bemerkenswert war noch eine Reisegruppe, die mit einem großen Bus vorfuhr, eine Nordkap Reisegruppe. 10 Minuten Aufenthalt für ein paar Fotos und schon ging es weiter. Ich vermute, sie werden zu Hause, beim Betrachten der Fotos erst feststellen, an welch einem schönen Ort sie gewesen sind, wenn nicht das „Selfi“ die Aussicht versperrt.
Auch wir fuhren schließlich weiter und mussten zum heutigen Einkauf einen Umweg von 5 km in Kauf nehmen, aber was tut man nicht alles, um gut versorgt zu sein. Gleich neben dem Lebensmittelladen stand eine Bank in der Mittagssonne, die wir für eine Rast nutzten.
Nach der Pause ging es gleich wieder bergauf und wiederum durch einen Tunnel zum nächsten Aussichtspunkt. Wir folgen ja schließlich auch der Touristenroute auf Senja.
Unser heutige Schlafplatz liegt auch an einem solchen Punkt. Ein Sandstrand mit der bekannten „Goldenen Toilette“. Hier schlugen wir unser Lager auf, aber wie wir beide am nächsten Morgen feststellten, für uns zu viele Leute. Einen besonderen Typ konnten wir beobachten, der in voller grüner Outdoorkleidung in den nahen Wald ging und mittels Axt kleine Bäume fällt, um mit dem Holz ein Lagerfeuer zu entzünden – solche Leute mißbrauchen das Jedermansrecht, denn die Natur sollte in dem Zustand zurückgelassen werden, in dem man sie vorgefunden hat, ohne Abfall und Zerstörung. Zudem hätte sich das umherliegende trockene Holz sicherlich besser für ein Feuer geeignet.
Den heutigen Abend beendete ein toller Sonnenuntergang, denn die Zeit der Mitternachtssonne ist ja schon vorbei.
Tageskilometer: 32,64 km
Tageshöhenmeter: 454 m
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