
Grenzradweg, 1.Tag, Dienstag, 21. Mai 2019
Frankfurt am Main – Lübeck – Ratzeburg
Zu nachtschlafender Zeit, um 05:30 Uhr, treffen Peter und ich uns am Gleis 10 des Frankfurter Hauptbahnhofs. Allein die Anfahrt zum Bahnhof in heftigem Regen war nicht erbaulich und sollte nicht die einzige Dusche an diesem Tag bleiben.
Pünktlich fuhr der Zug aus dem Bahnhof aus, fast 7 Stunden sollte die Bahnfahrt dauern und es wurden letztendlich 20 Minuten mehr, was unsere Stimmung aber nicht sonderlich beeinträchtige, waren wir doch in Erwartung einer schönen und spannenden Radwoche.
Gegen 13:30 Uhr verließen wir den Bahnhof und uns empfing ein wolkenverhangener Himmel in Lübeck. In unmittelbarer Nähe zum Bahnhof führte der Radweg schnurstracks auf das Wahrzeichen Lübecks zu, das Holstentor, das in natura betrachtet schon beeindruckend ist. Vor der Altstadtdurchfahrt war eine kleine Stärkung von Nöten und so genossen wir das bunte Treiben rund um die Trave, die quer durch Lübeck fließt.
Der Weg durch die Altstadt führte uns, wen wundert’s, an dem Lübecker Marzipan- Speicher vorbei, der sich in einem schönen Backsteingebäude befindet, ebenfalls direkt an der Trave gelegen. Ein riesiger Laden, in dem Marzipanliebhaber ihre helle Freude haben. Große Regale mit Marzipan in jeder Form und in jeder Geschmacksrichtung, der richtige Laden, um typische Reisemitbringsel zu erwerben.
Nach einer Fahrt durch die Altstadt mit ihren schönen Gebäuden und der kurzen Besichtigung des Doms setzten wir unseren Weg in Richtung Ratzeburg, unserer ersten Station, fort. Doch der Weg war nicht einfach, nicht nur, dass sich einige Hügel „auftürmten“, nein der Wettermacher hatte noch eine tolle Überraschung für uns bereit – Regen in Hülle und Fülle, kurz, es goss wie aus Eimern. Unsere Regenkleidung wurde auf ihre erste harte Bewährungsprobe gestellt, die sie im Übrigen mit Bravour gemeistert hat. Damit nicht genug, führte uns der letzte Abschnitt vor unserem Ziel über nasses grobes Kopfsteinpflaster und der Campingplatz, schön gelegen am Ratzeburger See, stand unter Wasser – na das fing ja gut an. Glücklicherweise war direkt neben dem Platz ein kleines Hotel, in dem wir uns zwangsweise einbuchten und so Gelegenheit hatten, unsere Klamotten wieder zu trocknen. Das gute Abendessen, das wir wirklich verdient hatten, entschädigte wenigstens teilweise für den doch etwas misslungenen Tag.
Beim Abpacken stellte ich noch fest, dass mein Rücklicht (lässt sich einfach durch Drehen abnehmen) nicht mehr vorhanden war und anhand von gemachten Fotos ließ sich nachvollziehen, dass es bereits am Bahnhof in Lübeck fehlte. Vergessen hatten wir beim Verlassen des Waggons nichts, das hatten wir kontrolliert und im Frankfurter Bahnhof hatte ich es noch. Die „Ermittlungen“ ließen nur einen Schluss zu: Irgend ein Spaßvogel hatte das Rücklicht an sich genommen. Der erste Verlust L. Mal sehen, was noch so alles auf der Strecke bleiben würde.
33,10 Kilometer
199 Höhenmeter
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