Der Radmarathon Vätternrundan

Freitag, 12. Juni 2015 und
Samstag, 13. Juni 2015

Motala/Vätternsee

Alle 2 Minuten erfolgt ein Start von 60 bis 70 Radlern.

Als Erste starten um 19:30 h unter dem Beifall der vielen Zuschauer die Veteranen. Mindestens 25 Teilnahmen muss man haben, um in diesen Kreis aufgenommen zu werden. Einige sind darunter, die bisher alle 49 Rundfahrten absolviert haben. Sie sind deutlich an den blauen Startnummern zu erkennen.

Eine von drei Startboxen

Eine von drei Startboxen

6 Minuten vor dem Start werden wir mit ca. 70 andern Radlern in die Startbox gelassen. Die Räder werden kontrolliert (Licht und Startnummer auf der der Name steht, die Startbox – es gibt 3 –  und die Startzeit vermerkt ist). Über uns läuft die Uhr mir dem Countdown und pünktlich geht es los.

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Ein Motorradfahrer begleitet uns aus  der Stadt hinaus auf die Strecke. Schnell befinden wir uns am Ende der Gruppe, denn die Mädels und Jungs mit den schnellen und leichten Rennrädern sind unseren Rädern überlegen. Bereits in der Startbox sahen einige Rennradler verwundert auf unsere Lastenträger. Aber wir waren bei Weitem nicht die Einzigen während der ganzen Veranstaltung, das macht ja gerade auch ihren Reiz aus. Es gibt die unterschiedlichsten Motivationen, um an dem Rennen teilzunehmen, sei es eine schnelle Runde zu fahren oder einfach nur die Strecke bewältigen und ankommen – unsere Renntaktik, einfach aber wirkungsvoll.

Das Rennen genießt rund um den See eine große Popularität. Leute sitzen auf ihren Gartenstühlen an der Straße, feuern jeden Radler an und stellen teilweise Musikanlagen auf um die Radler zu motivieren. Wenn man auch noch freundlich zurückwinkt, werden die Anfeuerungsrufe manchmal noch lauter. Das Ganze hat fast Volksfestcharakter.

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Wir kommen gut voran, besser als gedacht und erleben eine schöne Fahrt in die Nacht hinein mit einem traumhaften Sonnenuntergang.

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Das Bild wurde gegen 23:30 h aufgenommen

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Da es zur Startzeit wunderbar warm war, hatten wir unsere Kurzarmtrikots an. Peter trug das von der Mecklenburger Seenrunde und ich mein Bärenherz Shirt.

In jedem der 9 Depots befanden sich bei der Startfolge natürlich viele Radler, die auch versorgt werden wollten. Süße Brötchen, Blaubeersaft, Salzgurken, Kaffee, Wasser und Isotonische Getränke. In Jönköping sogar Kartoffelbrei und Köttbullar mit Marmelade (wie in einem schwedischen Möbelhaus). Regelmäßiges Essen und Trinken ist für mich bei einem solchen Event wichtig. Wer unter euch Radler ist und sich bereits mal einen sogenannten Hungerast gefahren hat oder dehydrierte, weiß wovon ich spreche, also rechtzeitig nachladen!

Die Wettervorhersage hatte eine trockene Nacht prognostiziert und so verzichteten wir auf unsere Regenkleidung, nur die Nächte sind kühl, so haben wir es bei den warmen Sachen belassen und sind gut damit gefahren.

Wie gesagt, für unsere Verhältnisse waren wir schnell unterwegs, auch die Steigungen taten nicht mehr ganz so weh, wie am Anfang der Reise, aber anstrengend war es trotzdem. Nachts bot sich ein schönes Bild, wenn es lange gerade Anstiege hochging. Eine rote Schlange aus Rücklichtern schlängelte sich empor.

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Die Kamera des Mobil-Telefons konnte die Szene leider nicht besser einfangen. ;-((

Das war schon ein schönes Schauspiel. Am Morgen dann endlich wieder die aufgehende Sonne und wieder bestes Radwetter. Bei diesem Event waren die Radfeen auf unserer Seite. Zeit wurde es ja. Teilweise legten wir zwischen den Depots noch mal einen Kurzen Stop ein, das war unseren geschundenen Popos geschuldet, die ja in den letzten 14 Tagen arg strapaziert worden waren.

Insgesamt waren wir 18:31 Stunden unterwegs, davon reine Fahrzeit 15:50 Stunden, mit einem Durchschnitt von 21,4 km/h, wir hatten nicht damit gerechnet so schnell zu sein. Sicherlich unter eingefleischten Rennradlern keine besondere Leistung, aber wir waren und sind stolz darauf uns so die Medaille verdient zu haben. Sicherlich auch ein Verdienst des Bärenherz Bären, der mich, hinter mir sitzend, antrieb. Keine Pannen, keine Stürze und unsere gemeinsame Zieldurchfahrt wird mir immer in Erinnerung bleiben. Vor dem Marathon hatten wir noch gefragt, wer denn auf diese bekloppte Idee gekommen ist, mit einer Radreise zwei Marathons zu verbinden (ich gebe zu ich war es), aber es war ein unvergessliches Erlebnis.

Nach der Zieldurchfahrt und dem obligatorischen Umhängen der Medaille holten wir uns die gesponserten Nudeln und das dazugehörige Øl (Bier), setzten uns gemütlich in den Park am See und waren rundum zufrieden.

Radler im Park

Radler im Park

Nur als wir wieder aufstehen wollten, machte das doch ein wenig Probleme, wie man sich sicher vorstellen kann. Das sah nicht ganz so geschmeidig aus wie man das von uns gewohnt ist.

Eine kleine Episode am Rande habe ich allerdings vergessen. An einem Depot saßen wir zur kurzen Pause auf einer Bank am See. Danach fuhren wir weiter und ca. 4,5 oder 5 km später, wir hatten bereits einen kleinen Berg erklommen, stellte ich fest, ich hatte meinen Rucksack auf der Bank liegen lassen. So musste ich diesen Teilabschnitt noch mal fahren und fand ihn unbeschadet wieder. Peter und ich trafen uns dann im nächsten Depot, das nicht weit entfernt war, wieder.

An diesem Abend war außer den üblichen Dingen des Lebens nicht mehr viel mit uns los (ich schlief bereits auf dem Stuhl vorm Zelt ein)

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und so zogen wir uns früh zurück. Unser letzter gemeinsamer Abend, denn Peter wird morgen zurückfahren, schade.

 

Statistik:
Tageskilometer: 310,81 km (incl. meiner „Strafkilometer“)
Tageshöhenmeter: 1601 m
Fahrzeit: 15:50 Std.

 

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