66. Reisetag

Montag, 20. Juli 2015

Hurtigrute, MS Nordnorge, Bergen

Meine kleine Kreuzfahrt nähert sich dem Ende, die Passagiere stellen ihre Koffer vor den Aufzügen für den Gepäckservice ab und auch ich habe meine sieben Sachen zusammengepackt, denn um 10:00h müssen die Kabinen geräumt sein.

Pünktlich um 14:30h treffen wir im Zielhafen Bergen der zweitgrößten Stadt Norwegens ein. Als ich mein Rad in Empfang nehme, ist der Vorderreifen platt und ich auch, denn es findet sich keine Erklärung. So schiebe ich mein Rad aus dem Schiff und montiere am Kai meinen einzigen noch intakten Schlauch, in der Hoffnung er wird bis Frankfurt am Main halten. Da es in Bergen keinen Campingplatz gibt, suche ich mir ein Hotel aus (Low Budget) das nicht weit vom Hafen entfernt ist und zudem in unmittelbarer Nähe zum Hanseviertel Bryggen liegt, der alten Häuserzeile der Kaufleute sowie zum bekannten Fischmarkt. Die Abfahrtsstelle für die Fähre nach Hirtshals habe ich auch schon ausbaldowert.

Am späten Nachmittag mache ich mich auf den Weg, mir Bryggen anzuschauen. Zahlreiche Cafés, Restaurants und natürlich auch Souvenirläden finden sich dort, die von einer Unmenge an Touristen belagert werden. Schön sehen sie aus, die alten Handelshäuser und die engen Stuben, die man auch besichtigen kann. Sie legen ein Zeugnis davon ab, wie sich das Leben zur damaligen Zeit abgespielt haben könnte. 1702 gab es einen verheerenden Brand und die alten Holzhäuser in Bryggen brannten fast vollständig nieder. 1955 kam es noch einmal zu einem Brand. In beiden Fällen wurde Bryggen aber im alten Stil wieder aufgebaut. Das Handelsviertel ist heute als Weltkulturerbe auf der Liste  der UNESCO.

Der Fischliebhaber wird auf dem ca. 100 Meter langen Fischmarkt sicherlich fündig. Es gibt eine Vielzahl der verschiedensten Sorten und überall werden Spezialitäten angeboten. Aber alles ist, wie oft üblich, auf touristische Belange ausgelegt, insbesondere die Preise, so sagen es jedenfalls die Einheimischen.

Zum Schluß schaue ich mir noch die alten Segelboote im Hafen an, die zu einem Event hier vor Anker liegen.

Frühzeitig lege ich mich heute schlafen, denn morgen erwartet mich die nächste Seereise. Mein Rad steht in einem gesicherten Abgang des Hotels, den man mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Einfach nett und unkompliziert diese Norweger.