
6. Reisetag
Donnerstag, 21. Mai 2015
Von Wolfsburg zum Arendsee
Die Strecke gestaltete sich landschaftlich wie am Vortag: Rapsfelder, Windräder und kleine Dörfer, deren Straßen überwiegend mit Kopfsteinpflaster gestaltet waren. Das erinnerte stark an das Radrennen Paris – Roubaix. Trotzdem eigentlich eine nette Radtour durch die Landschaft. Aber auch heute gab es wieder ein Ereignis, das schildernswert ist.
Da in den kleinen Dörfern leider keine Lebensmittelläden mehr zu finden sind drohte der sogenannte Hungerast, doch die Rettung zeigte sich in einem alten Radfahrerhasen, den ich zufällig vor seinem kleinen Hof traf und nach einer Einkaufsmöglichkeit fragte. Er lud mich in sein Haus ein, versorgte mich mit ausreichend Wasser und zeigte mir auf der Karte einen besseren Weg, nämlich in Richtung Arendsee in der Nähe von Salzwedel, hatte ich doch den Zettel mit Peters Wegbeschreibung irgendwo verloren. Zudem wies er mich auf eine Einkaufsmöglichkeit hin, die nur eines kleinen Umweges bedurfte. Er selbst kann auf Grund einer Krankheit leider nicht mehr Rad fahren, erzählte aber von seinen früheren Radreisen und einer jährlichen Kilometerleistung von ca. 35.000 km!!!. Seine immer noch muskulösen Beine legten ein Zeugnis davon ab.
So, nach einem netten Gespräch unter Radlern, mit Informationen versorgt, die Einkaufsmöglichkeit genutzt, hatte ich den Hunger im Handumdrehen gestillt und konnte weiter kräftig in die Pedale treten. Unterwegs fanden sich, ca. 8,5 km vor dem Campingplatz, noch Zeugnisse des ehemals geteilten Deutschland:
Leicht geschafft, kam ich schließlich am Arendsee an. Ein naturbelassener „Ostalgie“ Campingplatz mit alten Datschas und Kiefernbestand (jede Menge Zapfen lagen auf dem Boden, die erst beseitigt werden mussten), etwas rustikal aber wunderschön direkt am See gelegen, mit freundlichem Personal und wie ich fand schön zum Campen. Das abendliche Essen, mit zwei frisch zubereiteten XL Cheesburgern war genau das richtige, um mich entsprechend aufzuheitern und die Akkus zu füllen. Früh war ich im Schlafzelt verschwunden, denn für den nächsten Tag hatte ich mir vorgenommen, bis Waren zu fahren, bis zu meinem Ziel am Tollensesee sind es noch ca. 200 km.
Statistik
Tageskilometer: 88,69 km – Durchschnitt 18,43 km/h
Tageshöhenmeter: 257 m
Fahrzeit: 04:48:38 Std.
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