6. Reisetag

Samstag, 30. Juli 2016

Von Mülheim a.d. Ruhr über Duisburg nach Boppard a. Rhein

Heut habe ich die restlichen Kilometer des Ruhrtalradweges vor mir. Es ist nicht mehr weit bis zur Mündung der Ruhr in den Rhein. Gerade mal 14 Kilometer liegen vor mir, bevor dieser Reiseabschnitt beendet ist. Viele Radler habe ich auf dem Weg gesehen, doch leider waren die meisten nicht offen für Gespräche. Die meisten fuhren still vor sich hin. Um so erfrischender war es dann, am Ende des Weges Reiseradler zu treffen, mit denen es sich trefflich über Radreisen, die Wege und das Drumherum reden ließ. Doch der Reihe nach.

Heute Morgen bin ich früh gestartet und hatte zunächst Probleme, den Einstieg in den Ruhrtalradweg zu finden. Ebenso erging es einem weiteren Radler, den ich in Mülheim traf. Doch mit der Hilfe eines freundlichen Herren gelang dann doch noch der nicht beschilderte Einstieg. Der Weg führte zunächst in Broich (nahe Mülheim) an der Camera Obscura vorbei. 1905 erbaut, 25,5 m hoch, diente er früher zur Versorgung von Dampflokomotiven und wurde 1992 zur größten begehbaren Camera umgebaut.

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Weiter ging der Weg überwiegend an der Ruhr entlang, bis schließlich der Übergang nach Duisburg erreicht war, wobei hier im Ruhrgebiet die Übergänge fließend sind und da keine Ortsschilder am Wegesrand aufgestellt sind, ist immer mal wieder ein Blick auf die Karte oder das Navi erforderlich, um sich zu orientieren.

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Das Ziel, die Rheinmündung war nun nicht mehr weit, war schon von Weitem sichtbar und wurde bereits rechtzeitig durch eine in den Boden eingelassene Hinweistafel angekündigt.

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Endlich am Ziel des Weges. Rheinorange, eine Skulptur die in Duisburg-Kaßlerfeld 1992 errichte wurde und die Mündung der Ruhr in den Rhein bei Rheinkilometer 780 weithin sichtbar dokumentiert, 25 m hoch, 7 m breit und 83 t schwer.

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Auf einer Parkbank nahe der Skulptur traf ich auf zwei Radler, die aus Bochum kamen, wie ich unschwer an den Fahnen erkennen konnte, die ihre Räder zierten. Sogleich ergab sich natürlich ein Gespräch unter Gleichgesinnten. Sie hatten die Nacht über wild campend dort verbracht, waren auch den Ruhrtalradweg gefahren und wollten noch weiter nach Xanten. Eigentlich hätte ich noch genügend Zeit gehabt, mir den nicht weit entfernten Innenhafen von Duisburg anschauen zu können, doch mit den beiden netten Radlern verfolg die Zeit so schnell, dass ich schließlich aufbrechen musste, um meinen Zug nach Koblenz zu erreichen und die Besichtigung des Innenhafens sausen lassen musste – was mir aber angesichts der netten Unterhaltung nicht schwerfiel.

Pünktlich um 13:32 h stieg ich in den Zug, der sehr gut besetzt war, das Radlerabteil war übervoll und ich bekam zunächst nur noch einen Stehplatz. Erst in Bonn war wieder genügend Platz für die verbleibenden Fahrräder. Vom Bahnhof in Koblenz fuhr ich schnurstracks runter zum Rhein, um in Richtung meines heutigen Ziels, Boppard, zu radeln. Die Strecke kenne ich bereits, bin ich sie doch schon mehrfach gefahren. Das Obere Mittelrheintal, wie es ab hier heißt, wurde 2002 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen. Eine wirklich schöne Radstrecke, auch wenn sie überwiegend parallel der Straße führt. Die vielen Sehenswürdigkeiten entschädigen dafür hinlänglich, wie zum Beispiel das Schloss Stolzenfels,

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und immer wieder gibt der Weg den Blick frei auf die schöne Kulturlandschaft. Schließlich kam ich nach einem tollen Radtag entspannt  in Boppard (es waren ja nicht viele km heute) mit seiner hübschen Altstadt an. Ein kleiner Bummel durch die Stadt und ein Eis an der Uferpromenade rundeten den Tag ab – da blieb leider keine Zeit mehr, Reisetagebuch zu schreiben ;-))

Übrigens das Beitragsbild entstand während einer kleinen Pause am Wegesrand und schien mir durchaus passend.

Statistik:

Tageskilometer: 42,50 km
Fahrzeit: 02:24:53 Std. (+  2 Stunden Zugfahrt)
Tageshöhenmeter: 84 m
Durchschnitt: 17,60 km/h

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