56. Reisetag

Freitag, 10.07.2015

Honnigsvåg, Nordkapp Camping Skipsfjorden – Russeness

Die Heimreise beginnt. Schon früh bin ich wach und packe meine Sachen zusammen. Karlheinz und ich frühstücken ein letztes Mal miteinander, bevor wir uns gegen 07:30 h herzlich voneinander verabschieden. Selbst die Rentiere kommen zum Abschied vorbei. Der Himmel ist grau, es ist kalt, aber trocken, das ist die Hauptsache. Der Anfang der Strecke lässt sich gut fahren und dann komme ich am Nordkap-Tunnel an von dem ich schon so viel gehört hatte. 6820 m lang mit einem 10%-igen Gefälle, einem kurzen flachen Mittelstück, aber dann schlägt der Anstieg zu. Etwas mehr als 2,5 km lang und steil, ebenfalls ca, 10%. Immer wieder mal muss ich kurze Pausen einlegen und wenn Autos kommen, bleibe ich sicherheitshalber am Rand unter einer Laterne stehen. Die Lautstärke der Autos und LKWs entspricht in etwa einem vorbeifahrenden Güterzug, wobei ich nicht abschätzen konnte, wie weit die Autos von mir entfernt sind. Hier war ich wieder froh, einen Rückspiegel zu haben und dann endlich das Licht am Ende des Tunnels zu sehen.

Auf der gesamten heutigen Strecke stehen immer wieder kleinere und größere Gruppen von Rentieren am Straßenrand und die Autofahrer halten an, um Bilder zu machen.

Die Strecke ist nicht ganz einfach für mich wie die Statistik zeigt, aber mit jedem Tritt komme ich weiter in Richtung Heimat. Außer dem Nordkap-Tunnel sind noch weitere zu durchfahren, doch die Autofahrer sind recht rücksichtsvoll, wie schon so oft. Nur zwei mal in der Zeit hier oben fuhren Autos bzw. Motorradfahrer so dicht an mir vorbei, dass ich fast von der Straße gefegt worden wäre – aber das waren keine Skandinavier, wie man sich sicherlich vorstellen kann. Zwei italienische Wohnmobile und zwei deutsche Motorradfahrer. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie bei den Geschwindigkeiten viel von der herrlichen Umgebung wahrgenommen haben.

Die sich immer wieder bietenden Ausblicke auf Fjorde und die spärlich bewachsenen Berge könnte man allesamt fotografieren, jedoch käme ich dann nicht besonders schnell vorwärts. Schließlich erreiche ich den Campingplatz in Russeness und bin froh, dass der heutige Tag vorbei ist. Ein anstrengender erster Tag, ich glaube nicht, dass ich diese Kilometer- und Höhenmeterleistung bis Trondheim weiter durchhalten kann und zwischendurch auch kürzere Streckenabschnitte fahren werde. Ich freue mich auf zu Hause.

Die beiden Bären hinter mir verstehen sich übrigens ganz gut. Noch halten sie sich mit Kommentaren zurück.

Statistik:
Tageskilometer: 105,48 km
Tageshöhenmeter: 907 m
Fahrzeit: 06:22 Std.

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