
45. Reisetag
Montag, 29. Juni 2015
Verdal – Soria Moria Camping
Teil 1
In der Nacht hat es heftig geregnet und auch der Morgen verlief nicht besser. Die Wetterprognosen für heute und die nächsten Tage sind nicht das, was ich unter einem Sommer verstehe. So sitze ich momentan bei Regen und Gewitter hier fest und der Himmel um mich herum verheißt nichts Gutes. Meine Stimmung ist im absoluten Minusbereich, so hatte ich mir die Fahrt nicht vorgestellt. Sicherlich muss man mit vielen Unwägbarkeiten rechnen, auch Regen, aber ca. 1500 km weiter im Norden wird es noch kälter (hier momentan 10 Grad) und auch dort ☔️☔️☔️. Ein besch……. Sommer.
Mein Stimmungsbarometer und mein Bauchgefühl sagen mir, es wird in diesem Jahr nicht besser (die Norweger mit den ich sprach sagen das übrigens auch) und so sagt mir eine bisher noch leise innere Stimme, es wird Zeit, sich eventuell wieder auf den Heimweg zu machen. Es gibt eben Dinge, die kann man nicht erzwingen, doch noch keimt ein Funken Hoffnung in mir. Ich werde sehen, ob ich heute Nachmittag noch ein Stück fahren kann, zumindest die 50 km bis Steinkjer. Ob es funktioniert hat, könnt ihr im Teil 2 nachlesen.

„Regentropfen, die auf mein Zeltdach klopfen“ (frei nach dem Lied der Comedian Harmonists)
Teil 2
Das Wetter wird nicht besser und der ein oder andere Leser mag das Schreiben darüber mittlerweile als langweilig empfinden, doch es ist das, was mich derzeit am meisten beschäftigt und mich am weiteren Fortkommen hindert. Diese ständigen Regenphasen beim Radfahren zermürben.
Es wird also Zeit, einen Plan B und C zu entwickeln, die ich mir vor der Abfahrt nicht hätte vorstellen können – die Rückfahrt in sonnigere Gefilde. Und somit Abbruch der Tour oder ein Ausweichen nach Schweden, wo das Wetter besser ist.
Plan B: Am Donnerstag die Rückfahrt mit dem Zug nach Trondheim, Einstieg in die südgehende Hurtigrute bis Bergen und am Folgetag mit der Fähre nach Hirtshals in Dänemark, machbar. Ich habe alle Anschlüsse bereits eruiert. Am Samstag Abend wäre ich in Dänemark.
Plan C: Ausweichen auf eine Strecke durch Schweden. Das scheitert aber an zwei Dingen. Zum Einen muss ich weitere ca. 500 km durch den Regen, zum Zweiten führt nach Kartenstudium lediglich eine Autobahn auf meiner Höhe dorthin.
Mein Stimmungstief hält an, wie der Regen, der auf das Zeltdach trommelt. Mitlerweile denke ich zu 80% an einen Abbruch der Reise. Ich wäre sicherlich nicht der Erste, der am Wetter hier scheitert und ein nochmaliger Versuch wäre ja auch möglich, die Vorbereitungen wären also nicht ganz umsonst gewesen.
Es mag jetzt sicher einige Leser geben, die sagen, na das bißchen Regen. Das läßt sich leicht aus der Entfernung sagen bei einem kühlen Getränk und den sonnigen Temperaturen in Deutschland. Mir hat es jedenfalls den Spaßfaktor gründlich in den Keller getrieben und das sollte doch eine Reise werden, die auch mir Freude macht. Stellt euch vor, ihr seid in eurem Jahresurlaub und habt von der Zeit 2/3 Regen, dann habt ihr annähernd die Situation, wie ich sie gerade erlebe.
Um die Rückreise anzutreten, bleibt mir noch der morgige Tag. Ich müsste spätestens am Donnerstag den Zug nehmen, am Donnerstag das Schiff nach Bergen (24Std. Aufenthalt) und am Samstag um 13:30 h die Fähre nach Hirtshals.
Mal sehen, was der morgige Tag bringt. Statistik fällt heute aus, wegen Regen ?
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