41. Reisetag

Donnerstag, 25. Juni 2015

Lillehammer

Am Morgen frühstückte ich noch einmal mit Steffi und Ricarda, bevor sie ihre Sachen packten und sich abreisebereit machten. Nach dem Frühstück fuhren wir noch einmal ins Zentrum und verabschiedeten uns dort. Sie wollten über den Peer Gynt Weg in Richtung Trondheim weiterfahren.

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Am Vorabend hatte ich mir noch einmal die Radstrecke nach Trondheim intensiv betrachtet und dabei auf Grund dreier Komponenten beschlossen, mit dem Zug nach Trondheim zu fahren. Entscheidend dabei waren die zu bewältigenden Höhenmeter, auf 30 km ca. 1000 Höhenmeter. Wer einmal mit schwerem Gepäck auf Radreisen war, wird wissen wie viele Körner man da benötigt, um das zu schaffen. Ein weiterer Punkt in der Folge war die damit verbundene Fahrzeit, die mich diese Strecke kosten würde, denn, so schloss ich, für den beschwerlichen Weg würde ich viel Zeit benötigen, um Trondheim zu erreichen. Das würde bedeuten, ich würde vermutlich erst Anfang August am Kap eintreffen und bei dem schlechten Sommer, wie mir alle Norweger bestätigen, könnte es dann schon wieder schlechtes Wetter dort bedeuten und davon hatte ich bisher reichlich genug. Die bisher besten Bedingungen diesbezüglich hatte ich in Südschweden. Hier ist es zwar nachts hell, aber bei einer Temperatur von ca. 10 Grad und wolkenverhangenem grauen Himmel auch nicht gerade sommerlich. Wer hier am Strand sein Sixpack zeigen will, muss hart gesotten sein.

So trabte ich nach der Verabschiedung zum Bahnhof, um mir eine Fahrkarte zu kaufen, was aber nach Auskunft der dort zuständigen Dame nicht möglich war (gleichzeitig betreibt sie den Bahnhofskiosk). Sie telefonierte kurz, gab mir daraufhin eine Telefonnummer, dort sollte ich mein Ticket bestellen. Bei meinem Anruf lief ich erst mal in der falschen Direktion auf und wurde dann verbunden (mein norwegisch ist nicht so weit, dass ich alles verstehe). Eine freundliche, perfekt englisch sprechende Dame meldete sich und alles lief dann bestens. Ich konnte per Telefon und Kreditkarte bezahlen und bekam mein Ticket (inklusive Fahrrad und Gepäck) an meine E-Mail Adresse geschickt, einfach, schnell und unkompliziert – der Technik sei Dank.

Ich ging zurück zum Campingplatz, natürlich nicht ohne noch eines von diesen leckeren, mit Schinken umwickelten Würstchen gegessen zu haben und beschäftigte mich mit meinen folgenden Reiseabschnitten, bis es kalt wurde und Zeit in den Schlafsack zu kriechen. Das sind dann auch manchmal die Momente, in denen man ein wenig Heimweh bekommt, aber der tägliche Kontakt zur Familie besteht, sie reist also zum Glück immer mit und hilft dabei, den inneren Schweinehund zu bezwingen, sollte der sich mal melden.

Wie hatte mir Hubert, ein guter Bekannter und erfahrener Reiseradler gesagt, eine ambitionierte Strecke, ich lerne sie gerade richtig kennen. Die nächsten Etappen werden mir noch einiges abverlangen, aber das Ziel lockt.

Statistik: Ø

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