
29. Reisetag – der Halmarathon
Sonntag, 12. Juni 2016
Halvvättern
Ja, das mit dem Ausruhen und ausreichend schlafen gestaltete sich etwas schwierig. Am Nachmittag hatte sich eine schwedische Familie direkt neben mein Zelt gelegt, nicht nur, dass sie bis spät in die Nacht „gebabbelt“ haben, der Mann hat nachts seine Schnarchsäge angeworfen und die ganze Nacht durchgesägt. Aber nicht genug damit, ca. 50 m vom Zelt steht ein Jugendhaus und eine Live Band hat das ganze musikalisch untermalt. Wenigstens hat die Band gegen 23:00 Uhr aufgehört, was den Schnarcher in seinem Sägebetrieb aber nicht dazu veranlasst hat, das gleiche zu tun. So habe ich mir die Kopfhörer rausgeholt und mir bis zum Einschlafen Neil Diamond angehört, dann ließ es sich ertragen.
Am Morgen war ich dann aber doch einigermaßen ausgeruht und nach dem Frühstück stieg der Adrenalinspiegel langsam aber stetig. War ein Ruhetag genug oder nicht, das war die Frage. Es soll ja mein letzter Aufenthalt in Motala werden, schließlich bin ich bereits zum 5. Mal hier, das reicht.
Sabrina begleitet mich zum Start.
Sie hat noch nie an solch einer Veranstaltung teilgenommen und war aufgeregter als ich.
Ein letzter Kontakt mit der Familie, begleitet von den guten Wünschen und pünktlich um 09:10 Uhr rollt das Feld mit ca. 70-80 Fahrerinnen/Fahrern aus der Stadt. Bis zur Stadtgrenze werden wird von Motorradfahrern begleitet, dann kann’s losgehen.
Um es vorweg zu nehmen, die guten Wünsche von allen haben geholfen. Ich lasse alle Depots/Verpflegungsstationen aus, die Beine laufen bis ca. 30 km vorm Ziel wie geschmiert. Mit einem Kilometer Schnitt, der sicherlich für meine bisherige Bestzeit gereicht hätte, doch dann kamm ein kleiner Mann mit einem Hammer, der mich zwang, doch noch einen Gang runterzuschalten. So blieb ich denn etwas über meiner bisherigen Bestzeit, wenn auch gerade mal nur 8 Minuten, immerhin.
Eine schöne Strecke führte uns durch Wälder und über wenig befahrene Straßen, schnelle Abfahrten folgten heftigen Anstiegen. Das Wetter war sonnig und frisch, ein idealer Radtag mal wieder. Beeindrucken an der ganzen Sache ist, das man hier auch Radfahrer sieht, denen man nie zutrauen würde eine solche Strecke zu bewältigen und alle haben ihren Spaß daran, das ist es, was das ganze Ereignis so erlebenswert macht. Die bunte Vielfalt.
Eine Szene ist allerdings noch erwähnenwert. Während ich so auf einem ruhigen Straßenabschnitt vor mich hinradele, kommt von hinten ein Motorradfahrer mit deutlich vernehmbarer Musikanlage. An jeder Frau, an der er vorbeifährt, verlangsamt er sein Tempo, begleitet sie ein Stück, um dann nach vorn zur Nächsten zu fahren – was auch immer er damit bezwecken wollte, eine nette Aufmunterung war das schon mit der Musikbegleitung.
Statistik:
Tageskilometer: 156,23 km
Tageshöhenmeter: 870 m
Fahrzeit: 06:16:51 Std.
Durchschnitt: 24,87 km/h
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