
25. Reisetag
Dienstag, 09. Juni 2015
Von Sävsjö nach Jönköping
Die Temperaturen zum Radfahren waren heute sehr angenehm – Radlerwetter, ich hoffe es bleibt so und ist der Beginn eines schönen skandinavischen Sommers. Peter ließ es sich nicht nehmen, ein Bad in dem sehr frischen Wasser des Sees zu nehmen und war folglich auch schlagartig wach.
Wir fuhren auf landschaftlich schönen Wegen, geführt vom Navigationsgerät, das uns bis auf wenige Ausnahmen immer den richtigen Weg zeigte, ohne viel Verkehr.
Die heutige Strecke war ziemlich anstrengend, immerhin hatten wir ja auch seit dem gemeinsamen Start in Neubrandenburg keinen Ruhetag, doch die Hügel verlieren so langsam ihren Schrecken, wir fahren einfach, jammern hilft da nicht, also auf und rauf auf den Berg, wo es raufgeht, geht es ja auch bekanntlich wieder runter und da lassen wir es einfach rollen. Mit dem Gewicht des Gepäcks kann das unter Umständen auch schon ziemlich schnell werden, wie der Tacho zeigt, aber keine Angst, wir sind keine Hasardeure. Sicherheit vor Schnelligkeit – wie schon gesagt: Immer uffbasse,allans schon wesche de Sischerheid!!
Unser heutiger Campingplatz Rosalund liegt etwas oberhalb von Jönköping und bot uns einen tollen Blick auf den Vätternsee, so wie wir es in den vergangenen Tagen bereits mehrfach Campingplätze an einem See gefunden hatten. Der erste Kontakt mit einem Teil der Marathonstrecke – beeindruckend. So richteten wir unsere Zelte entsprechend des Seeblicks und Sonnenaufgangs aus und dann kam etwas was wir beide als Luxuscamping bezeichnen: Essen im Restaurant mit Bedienung. Auch mal wieder schön. Ein Frühstück am nächsten Morgen gönnten wir uns dann auch noch, so blieb unsere Küche kalt und in den Packtaschen.
Wie wir aus der schwedischen Zeitung an der Reception (so heißt es hier) entnehmen konnten, wurde zwei Wochen vor unserer Ankunft jemand auf dem Platz ermordete, der Täter aber schon identifiziert und festgenommen – alles im grünen Bereich. Die genauen Hintergründe konnten wir nicht lesen, so weit sind unsere Sprachkenntnisse in der kurzen Zeit nicht gediehen.
Es ist schon interessant, was für Leute man auf dem Campingplatz trifft oder sieht. So kam ein Mann von ca. 30 Jahren zügigen Schrittes auf den Platz und zog einen Anhänger hinter sich her, in dem er all das verstaut hatte, um so zu reisen wie wir, nur zu Fuß eben. Leider kamen wir mit ihm nicht ins Gespräch. Das Woher?, Wohin?, Warum? hätte ich schon gern erfragt. Vielleicht trifft man sich ja auf irgendeiner Straße mal wieder.
Neben uns zeltete eine Gruppe Radler aus Berlin, die mit leichtem Gepäck auch nach Motala wollten, das konnte man unschwer aus den zwangsläufig mitgehörten Gesprächen entnehmen. Während wir uns schon in unsere Zelte zurückgezogen hatten, besprachen sie noch bis spät in die Nacht ihre Renntaktik für den Marathon. Peter und ich haben schon längst unsere Renntaktik festgelegt – ankommen heißt das Ziel. Nach den Kilo- und Höhenmetern, die wir seit Neubrandenburg gefahren sind wohl auch die einzig richtige Taktik, zumindest für uns. Wir haben beschlossen, unsere Startzeit vorzuverlegen und wollen am frühen Nachmittag wieder in Motala sein.
Statistik:
Tageskilometer: 67,10 km
Tageshöhenmeter: 608 m
Fahrzeit: 04:22 Std.
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