
2. Reisetag
Sonntag, 17. Mai 2015
Von Wartenberg nach Walhausen
Zunächst erst einmal tut es mir leid, wenn sich im ersten Reisebericht der Fehlerteufel eingeschlichen hat. Ich gelobe Besserung!
Statistiknachtrag vom ersten Reisetag:
Tageskilometer: 114,2 km
Fahrzeit: 06:49:00 Std.
Tageshöhenmeter: 871 m
Durchschnitt: 16,77 km/h
Der zweite Tourtag fing mit einem strahlenden Morgen an, die Sonne lugte zum Fenster herein, doch es sollte noch besser kommen. Für Nils und mich war ein reichhaltiger Frühstückstisch gedeckt, mit allen Leckereien für eine anstrengende Radtour und die Wirtin, Frau Hühn, von der Pension Hühn in Wartenberg, war um unser leibliches Wohl besorgt.
Da Nils und ich unschwer als Radler zu erkennen waren, wir trugen unsere Bärenherz Trikots, kam von den anwesenden Gästen schnell die Frage nach dem Woher? und Wohin?.
Nachdem ich geschildert hatte wohin die Reise gehen sollte, erklärte ich, es handele sich um eine Spendentour für das Kinderhospiz Bärenherz. Mit dieser Erklärung war bei der Wirtin vollends das Eis gebrochen. Sie verschwand aus dem Zimmer, kam zurück mit einem 10€ Schein, sagte dass das ihr Trinkgeld sei und wollte ihn uns übergeben. Nach dem Hinweis, dass die Spenden eigentlich direkt an Bärenherz unter dem Stichwort Nordkap 2015 (nur für alle die es noch nicht wissen ?) eingezahlt werden sollten, bat sie uns das für sie zu erledigen, sie habe dazu keine Zeit. Also nahmen wir das Geld, ließen uns die Visitenkarte übergeben und werden das Geld natürlich in ihrem Namen überweisen. Nicht genug damit bekamen wir ein üppiges Radler-Lunchpaket, um für diesen Tag gerüstet zu sein. Doch eine Überraschung wartete noch auf uns. Während wir die Räder aus der Garage holten, kam Herr Hühn aus einem Schuppen und ging in’s Haus. Frau Hühn eilte hinter ihm her, kam zurück mit einem weiteren 10€ Schein, übergab ihn in der gleichen Weise und sagte, dies sei die Spende ihres Mannes. Nils und ich waren völlig perplex, verabschiedeten uns überschwänglich und machten uns auf den Weg nach Schlitz.
In Schlitz dann trennten sich die Wege von Nils und mir und es wurde mir jetzt erst richtig bewusst, dass dies der endgültige Abschied von der Familie war, die ich nun mehrere Monate nicht mehr sehen werde.
Ein bisschen Wehmut flackerte auf. Mein Weg führte weiter durch die Ausläufer des Vogelsberges über Bad Hersfeld, Sontra bis in den Werra Meißner Kreis zur Campingplatz Oase Walhausen/Thüringen. Hier verlief früher die Grenze der deutschen Teilung.
Ca. 10 km vor Erreichen des Ziels,
traf ich auf ein älteres Ehepaar, das nach dem üblichen Woher? und Wohin? ebenfalls spontan eine Spende überreichen wollte. Leider musste ich sie auf den üblichen Weg hinweisen und so bleibt nur zu hoffen, dass auch diese Spende ihr Ziel erreichen wird.
Schon beim Aufstellen des Zeltes half mir ein alter Camping Hase, Peter,
der sich in der Folgezeit als guter Erzähler und überaus hilfsbereiter und freigiebiger Zeitgenosse zeigte.
Wir verbrachten einen schönen Abend bei alkoholfreiem Hefeweizen, guter Thüringer Wurst, vielen Geschichten und einer Verabredung für den Folgetag, für den ich einen Ruhetag geplant hatte.
Mein Zeltplatz liegt idyllisch direkt am Ufer der Werra, besser hätte ich es nicht treffen können. Alles in allem ein wunderschöner Tag.
Statistik:
Tageskilometer: 115,7 km
Fahrzeit: 06:44:00 Stunden
Tageshöhenmeter: 567 m
Durchschnitt 17,1 km/h
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