17. und 18. Reisetag

Montag, 01. Juni 2015
Dienstag, 02. Juni 2015

Neubrandenburg

Am Montag dann ging es etwas vorwärts. Nach Sebastians Telefonat wartete der Schrauber in der Werkstatt, um mit der Reparatur beginnen zu können. Marcel, der Wirt der Seeterrasse, war so nett und hat mich in seinem Transporter gefahren, 10 km zu schleppen, denn das Rad ließ sich nicht mehr schieben, wäre doch etwas anstrengend gewesen. Meine Taschen hatte ich natürlich vorher alle entfernt, ordentlich, wie ich bin – leider auch die Werkzeugtasche in der sich der Schlüssel für das Pit-Lock-System befand (eine Sicherung für die Hinterachse zum Schutz vor Diebstahl). Frau Herold, die Wirtin der Seeterrasse, hat den Schlüssel dann in der Werkstatt vorbei gebracht und auf Sebastians Betreiben hin wurde die Reparatur für den Mittag des Folgetages zugesagt. Einfach super diese Hilfsbereitschaft.

Ansonsten verbrachte ich den Tag auf dem Campingplatz, während Peter einige Sachen in der Stadt erledigte. Wir freuten uns darauf, dass es nun doch bald weitergehen sollte.

Dienstag Morgen, nach einem guten Schluck Espresso am See aus der Espressokanne, ein wenig Campingluxus muss schon sein, packten wir unsere sieben Sachen und machten uns abreisebereit., doch bevor wir packen konnten, mussten wir erst einmal die Zelte reinigen, die doch sehr gelitten hatten.

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Gegen 11:00 Uhr war alles verstaut, Ein letzter Kaffee in der Seeterrasse und ein herzlicher Abschied von allen, auch von dem Entenpärchen, das direkt neben unseren Zelten ihr Nest gebaut hatte und von uns regelmäßig gefüttert wurde.

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Im nächsten Jahr, so versprach ich, würde ich gern wieder kommen, wenn es mir möglich ist. Schön war es am Gatsch-Eck und ich freue mich darauf, all die netten Leute im nächsten Jahr wieder zu sehen, inclusive Steffi und Ricarda, denn auch sie wollen ja im nächsten Jahr wieder kommen und die 300 km in Angriff nehmen, unseren Camping-Claim haben wir schon abgesteckt.

Aber nun zurück zur Radgeschichte. Als Marcel, der mich wieder chauffierte, und ich beim Radhändler ankamen, lag die Reparatur in den letzten Zügen, mein Troll hing noch am Ständer, aber schon kurze Zeit später erstrahlte er in altem Glanz, zumindest technisch. Die Rechnung war ein absoluter Freundschaftspreis. Ich verabschiedete mich von Sebastian und dem Schrauber, bepackte meinen Troll und traf mich mit Peter auf dem Marktplatz von Neubrandenburg. Teterow sollte unser heutiges Ziel sein, ca. 60 km von Neubrandenburg entfernt und etwa auf der Hälfte der Strecke nach Rostock gelegen. Wir wollten es ruhig angehen lassen, wir lagen ja in unserem Zeitplan. Auf dem Navi wählten wir die kurze Strecke, 57 km.

Auf den ersten Kilometern mussten wir uns erst wieder an das Gewicht gewöhnen, aber bei strahlendem Sonnenschein ging es nun endlich weiter, wieder im Sattel. Doch die Fahrt war eher eine Tortur, wie ihr an der Durchschnittsgeschwindigkeit unschwer erkennen könnt. Nicht nur, dass uns das Navi auf der kurzen Strecke überwiegend  über die Bundesstraße mit hohem Fahrzeugaufkommen führte, sondern auch der Wind trug sein Schärflein dazu bei, uns das Leben bzw. Radfahren schwer zu machen. Die LKWs die uns passierten, ob von vorn oder hinten, rüttelten uns neben dem Seitenwind so richtig durch, eine nicht ganz ungefährliche Angelegenheit und wir waren froh, wenn wir einen Radweg neben der Straße befahren konnten. Wir belohnten uns zwischendurch dafür mit einem Stück von Oma’s Blechkuchen, Torte und einer Tasse Milchkaffee.

Da wir spät in Neubrandenburg losgefahren und auf Grund des Windes sowie der immer noch hügeligen Landschaft nur relativ langsam unterwegs waren, kamen wir auch spät, gegen 18:15 Uhr, in Teterow an. Bereits vorher hatten wir auf Grund des düsteren Himmels und des starken Windes beschlossen, die Nacht mit einem richtigen Dach über dem Kopf zu verbringen und genossen nach der Anstrengung noch ein deftiges Abendessen, ich denke wir hatten es uns redlich verdient, wie man unschwer erkennen kann.

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Morgen geht es nach Rostock zur Fähre nach Schweden, die Wetterprognosen für die Fährfahrt sind alles andere als gut – Windstärke 7! Wir werden sehen, wie es wird.

Viele Grüße und herzlichen Dank an Sebastian und Detlef von der MSR – SEE YOU IN MOTALA (der Austragungsort des Radmarathons um den Vätternsee, den ja auch wir bestreiten wollen).

Statistik:
Tageskilometer: 59,37 km – Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,53 km/h !!!
Tageshöhenmeter: 399 m
Fahrzeit: 03:49:20 Std.

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