
16. Reisetag
Dienstag, 26. Juni 2018
Von Hällekis Camping nach Trollhätten, Stenrösets Camping
Beim Check out am Morgen, kam es noch zu einem der typischen Gespräche mit dem CP Betreiber, so kam ich erst eine halbe Stunde später ins Rollen. Heute sollte es in Richtung Trollhätten gehen. Die Strecke zeigte sich wie die Tage zuvor und ich kam gut voran. Im Laufe des Tages wurde es immer heißer und ich hatte vergessen mich mit Sonnencreme einzureiben, was ich am Abend durch einem leichten Sonnenbrand zu spüren bekam. Besonderheiten gab es nicht – oder doch. Meine Regenhose muss im Laufe der Tour irgendwo abhanden gekommen sein. Zum ersten Mal habe ich bei einer solchen Reise derartige Verluste hinzunehmen – mer sollte halt besser uffbasse, gell.
Auf dem CP angekommen suchte ich mir einen Platz im Schatten, denn Sonne hatte ich heute genug abbekommen. Ich sollte die Wahl des Platzes aber später noch bereuen.
Außer mir war schon ein anderer Radler auf dem nicht allzu vollen Platz. Später dann kamen wir in der gemütlichen Lounge ins Gespräch. Richard, so heißt er, kommt aus England oder besser gesagt aus Wales, da legt er wert drauf.
Er sagte ich sei der einzige Radler bis jetzt, mit dem er spräche und seit einer Woche hat er eigentlich mit niemandem mehr gesprochen, er campe oft im Wald. Er erzählte mir, er habe sich die Reise von 2 Monaten von seiner Familie zu seinem 50. Geburtstag gewünscht. Dafür hat er sich eigens ein neues Touringrad (Cube) zugelegt, haderte aber ein wenig mit seinem Equipment. Glücklicherweise ist er in der Lage einiges selbst zu machen. So hat er die Ortliebtaschen in seinem Sinne optimiert sowie eine selbst gefertigte Rahmentasche geschneidert. Um mit seiner Familie in Kontakt zu bleiben hat er einen Live-Tracker, damit sie immer auf dem Laufenden sind. Eine Fußverletzung zwang ihn während der Reise ein paar Tage zu pausieren und so ganz fit ist er noch nicht. Seine Reise will er über Deutschland, die Niederlanden und Belgien nach Frankreich fortsetzen.
Wir sprachen über alle Dinge des Lebens und natürlich über das Rad fahren. Im Laufe des Gespräches fragte ich ihn, ob denn Prinz Charles auch Walisisch spricht und er verneinte. Das hätte ich jetzt von einem Prinz of Wales nicht erwartet ;-)). Zum Schluß machte ich noch ein Foto seiner walisischen Fahne, die neben der schwedischen an seinem Rad im Wind flattert.
Es waren 3 nette Plauderstunden die wir miteinander verbrachten, doch irgendwann ruft der Schlafsack und zwar ziemlich laut. Also kroch ich in mein Zelt, machte die Augen zu und plötzlich zog ein übler Geruch durch das Zelt – nein, nicht das was ihr vielleicht denkt, sondern der Abwasserkanal, dessen Deckel nicht richtig schließt, war ca. einen Meter von meinem Zelt entfernt, das hatte ich am Nachmittag nicht bemerkt. Also, aufstehen, die Heringe raus und 20 Meter weiter das Zelt wieder abgestellt. Glücklicherweise geht das mit meinem Zelt ziemlich einfach. Dann hatte die Geruchsbelästigung ein Ende und ich eine angenehme Nacht.
Bis neulich auf’m Radweg
108,81 km
373 Höhenmeter
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